Montag, 31. Juli 2006

Evolutionsstrategien

Heute ist der errechnete Geburtstermin. Daher hat folgende Meldung auf dem Newsportal von web.de bei uns besonderes Interesse ausgelöst:

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Das erste Kind eines schönes Paares soll nach einer neuen britischen Studie eher ein Mädchen als ein Junge sein. Demnach ist die Wahrscheinlichkeit, dass attraktive Eltern als erstes eine Tochter bekommen, um 26 Prozent höher als die Geburt eines Sohnes, wie die britische Zeitung "Sunday Times" berichtete.

Begründet wurde die Theorie mit den unterschiedlichen "Evolutionsstrategien", die die Geschlechter im Laufe der Menschheitsgeschichte zum Überleben entwickelt hätten.

"Schöne Eltern bekommen mehr Töchter als hässliche Eltern, weil physische Attraktivität vererbbar ist, und weil Töchter davon mehr profitieren als Söhne", sagte der Leiter der Studie, Dr. Satoshi Kanazawa von der London School of Economics. Bei männlichem Nachwuchs komme es eher auf den sozialen Status des Vaters an, bei Töchter dagegen auf das gute Aussehen. Als Beispiel für die Richtigkeit der Theorie wurden von der "Sunday Times" die kleine Tochter des Hollywood-Paares Angelina Jolie und Brad Pitt genannt, Shiloh Nouvel.

Die Erhebung stützt sich auf die Daten von mehr als 20.000 Menschen aus den USA. Als "Maßstab" für Schönheit galten Kriterien wie Größe, Gewicht und mutmaßliches Alter. Dabei wurden nur erstgeborene Kinder berücksichtigt.

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Demzufolge liegt die Wahrscheinlichkeit eines Jungen bei uns bei 37 Prozent.

Sonntag, 30. Juli 2006

Spontanamnesie

Kanadische Wissenschaftler haben in einer Studie mit 39 Frauen festgestellt, dass mit einem Jungen schwangere Frauen weniger vergesslich sind als Frauen, die ein Mädchen erwarten. Die Forscher vermuten, dass vom Fötus oder von der Plazenta ein Stoff abgegeben wird, der in die Blutbahn der Mutter eindringt und das Gedächtnis beeinflusst.

Gestern begab ich mich in den Keller, um einen Einkaufskorb einzufangen. Unglücklicherweise lief dann bei der Umsetzung des Projekts das Gehirn auf Sparflamme (sogenannte Hirnschwangerschaft), so dass ich nicht mehr wusste, was mich in den Keller getrieben hatte.

Hoffentlich vergesse ich nach der Geburt das Kind nicht im Krankenhaus.

Freitag, 28. Juli 2006

Warten auf Godot

Heute ist nichts passiert. Wir warten auf Godot.

Dienstag, 25. Juli 2006

Offroader

Entgegen dem Aberglauben-Schnickschnack habe ich heute eine Probefahrt mit dem "Offroadtalent, das sich auf und neben der Straße wohl fühlt" (Bedienungsanleitung), absolviert. Dieses befand sich bisher im Besitz eines benachbarten Bekannten, der uns den Gesslein-Trekking-Kinderwagen angeboten hatte.

Unverwechselbare Merkmale sind laut Produktbeschreibung "Breitriemenfederung", "höhenverstellbare Schwenkschieber", "Bautenzugautomatik". Darüber hinaus wird durch den festen Achsrahmen ein optimaler Geradeauslauf angepriesen, was sich definitv in der Praxis als äußerst sinnvoll erweisen kann.

Auch die Kurvenlage konnte mittels der Probefahrt als optimal eingestuft werden (siehe mittleres Bild). Eine schlanke Nasenfront erleichtert den Zickzack-Kurs z. B. in beliebten Lebensmittel-Discountern (siehe unteres Bild).

Folglich erweitert das Gefährt ab heute unseren Fuhrpark und wartet auf seinen bestimmungsgemäßen Einsatz.





Montag, 24. Juli 2006

Tour de France

Über die Baby-Internet-Plattform des Anbieters „Urbia“ beziehe ich einen E-Mail-Newsletter, der auf den individuellen Geburtstermin zugeschnitten ist. Selbiger wartet heute mit folgenden Informationen auf:

„An vielen kleinen Zeichen können Sie erkennen, dass die Geburt bevorsteht: z.B. an plötzlicher Müdigkeit oder Übelkeit. Grund dafür ist die hormonelle Veränderung, welche die Geburt auslöst. Der Schleimpfropf, der den Muttermund während Ihrer Schwangerschaft verschlossen hat, geht ab. Normalerweise passiert das ein bis drei Tage vor der Geburt. Grund in die Klinik zu fahren ist eine geplatzte Fruchtblase oder eine leichte Blutung; die Zeichnungsblutung. Natürlich auch regelmäßige Wehen alle zehn Minuten über mindestens eine Stunde sind ein Grund. Ein Ziehen im Rücken (im Bereich der Nieren), anfänglich kaum spürbar, wird im Laufe des Tages (der Nacht) stärker und regelmäßiger - kein Zweifel. Es ist so weit: Ihr Baby will auf die Welt! Und ist dem noch nicht so, keine Panik. Lassen Sie sich von Eltern, Freunden und Bekannten nicht verrückt machen. Ihr Kind ist zwar noch nicht auf der Welt, das ist aber kein Grund zur Sorge. Als normal gilt eine Übertragung bis zu 14 Tagen. Regelmäßige Kontrollen bei Ihrem Arzt überwachen Ihre und die Gesundheit Ihres Babys.“

Eine Übertragung von 14 Tagen ist nicht erwünscht. Diverse Theorien empfehlen Fahrradfahren bis zum Abwinken, so dass ich mich dieser Sportart jetzt vermehrt widmen werde.

Sonntag, 23. Juli 2006

Easy Credit

In Vorfreude auf unsere Scarlett Denise haben wir bereits vor einiger Zeit das Profil unseres GMX FreeMail Plus-Accounts aktualisiert. Das heißt, dort firmieren wir schon als 3-Personenhaushalt mit einem Kleinkind.

Das hat offensichtlich die GMX-Werbepartner dazu veranlasst, ihr zielgruppenorientiertes Marketing offensiv aufzunehmen. So flatterte uns gestern ein "Auszahlungs-Schein" über 10.000 Euro ins Haus. Wir dachten zunächst an ein Begrüßungschreiben unserer Familienministerin verbunden mit dem besagten 10.000-Euro-Geschenk als Starthilfe.

Unglücklicherweise handelte es sich jedoch um ein Propaganda-Schreiben der Norisbank, die sich auf das lukrative Konsumfinanzierungs-Geschäft eingeschossen hat. In dem Briefchen wird noch einmal an die schöne Urlaubszeit mit der Familie erinnert, die ja auch finanziert werden muss.

Auf jeden Fall ist es als äußerst positiv zu beurteilen, dass bei diesem Finanzdienstleister bereits Praktikanten mit wichtigen Marketingaufgaben betraut werden.

Samstag, 22. Juli 2006

Uschi

Der Umfang meines Bauchs vermittelt definitiv nicht den Eindruck, den vorausgesagten Schlüpftermin einzuhalten. Somit habe ich beschlossen, noch bis 01.01.2007 zu warten, um das von Uschi von der Leyen ausgelobte Elterngeld einzusacken.

Apropos Uschi. Beim Googeln lächeln einem bei der Eingabe des Stichworts „schwanger“ inflationär die Damen Uschi von der Leyen und Britney Spears entgegen. Beide Prominente gehören nicht zu meinen Favorites. Deshalb wird die weitere Recherche nach Schwangerenbildern sofort eingestellt, so dass die zusätzliche Präsentation von Bildern dicker Frauen heute nicht stattfinden kann.

Freitag, 21. Juli 2006

Familienplanung

Interessante Erkenntnisse habe ich aus einem Gespräch heute Morgen mit einem Arbeitskollegen gewinnen können. Auf seine Frage, warum wir den Schlüpftermin unbedingt im Hochsommer eingerichtet hätten, antwortete ich ihm, dass dies nicht immer planbar sei. Daraufhin bekam ich zur Antwort, seine beiden Kinder seien jeweils innerhalb einer Woche produziert worden.

Es geht aufwärts im kinderfeindlichen Deutschland. Von beckenträgen Deutschen kann nicht mehr die Rede sein.

Donnerstag, 20. Juli 2006

2. Geige

In unserem bescheidenen 2-Personenhaushalt verweilt auch noch eine Schildkröte, die seit einiger Zeit auf den Namen Paul hört. Damit wäre auch geklärt, dass dieser Name im Falle eines Jungen nicht in Frage käme, da andernfalls Irritationen nicht auszuschließen wären.

An dieser Stelle möchte ich es auch nicht versäumen, meine Schwiegermutter zu zitieren: "In einigen Wochen wird dann ja Paul nur noch die 2. Geige spielen." Auf den beiden Bildern scheint Paul dieses Zitat schon mal verarbeitet zu haben. Anders ist sein mürrischer Gesichtsausdruck eigentlich nicht zu deuten.



Babystation

Als werdende Mutter widmet man sich tagsüber gelegentlich auch dem Fernsehen zu. Einer glücklichen Fügung war es zu verdanken, dass dort gerade die ZDF-Baby-Seifenoper "Babystation" lief.

In einer ZDF-Pressemitteilung heißt es: "Die neue ZDF-Doku-Serie erzählt ab Montag, 10. Juli 2006, montags bis freitags um 14.15 Uhr von bewegenden, glücklichen und aufregenden Momenten rund um die Geburt. Im Mittelpunkt der 26 Folgen über Frauen und Männer, die sich auf das Abenteuer Kind einlassen, steht die Hamburger Asklepios-Klinik. Auf der größten Entbindungsstation Norddeutschlands mit etwa 2600 Geburten pro Jahr arbeiten Professor Dr. Volker Ragosch und sein Team. Ihr Motto lautet: ‚Das Leben braucht einen guten Anfang‘."


In dem Sinne bekommt man natürlich auch zahlreiche Anregungen zur Namensgebung an die Hand. Neben Antony, Jason, Mia ist einer der Stars ein Baby namens Ariel. Offensichtlich sind die Eltern des Babys stark durch Tante Clementine, Werbeikone der 70er und 80er Jahre, geprägt worden.


Das Leben braucht einen guten Anfang.

Mittwoch, 19. Juli 2006

Oeko-Bauernhof

Es ist an der Zeit, auch mal einige Gedanken in die Durchführung von Geburtsvorbereitungskursen zu investieren. Ausnahmsweise mal aus der Sicht der Y-Chromosomenträger. Selbiger Kurs liegt zwar schon ein paar Wochen in der Vergangenheit, ist bei mir im Kopf allerdings noch ziemlich präsent. Dazu werfe ich ein paar (Suggestiv-) Fragen in den Raum, über deren Beantwortung ich dennoch sehr glücklich wäre:

Warum stellen betont besorgt wirkende Mütter in spe derart alberne Fragen ("Wenn ich unserem Kind bei der Hitze Söckchen anziehe, besteht dann die Gefahr der Überhitzung?"), dass man am liebsten einen Gymnastikball in Richtung der Tante abfeuern könnte? Warum sind meistens zugeordnete Ehegatten tendenziell ökohaft veranlagt ("Bitte nicht mit den Schuhen auf die Matte steigen. Wir ziehen hier unsere Schuhe aus.")? Warum muss als Entspannungsübung zu Beginn des Kurses der Tag noch einmal durchgespielt werden ("Spielt in Gedanken die Fahrt zum Krankenhaus durch.")?

Auf jeden Fall lag die Händchenhalterquote bei annähernd 92 %. Dazu lassen sich auch einige Fragen zuordnen, die allerdings den Rahmen des Blogs sprengen würden.

Bleibt festzuhalten, dass die Anwesenheit beim Kurs durch einige Informationen hilfreich war. Eine zusätzliche Anhäufung realsatirischer Anekdoten hat dann aber auch zumindest diesen Blog bereichert.

Dienstag, 18. Juli 2006

Wannengeburt in spe

Laut CTG habe ich leichte, stetige Wehen, von denen ich allerdings selbst nichts merke. Das könnte ggf. ein gutes Zeichen dafür sein, dass uns Werner bzw. unsere Scarlett Denise pünktlich am 31.07.2006 aus dem 37-Grad-Kessel steigt. Wenn die Schweinehitze weiter anhält, wird eine Wannengeburt mit einer Extra-Portion Eiswürfeln sehr wahrscheinlich. Exklusiv-Fotos werden dann na klar auf diesem Sender publiziert.

Montag, 17. Juli 2006

Akupunktur

"Akupunktur zur Geburtsvorbereitung wird vor allem zur Schmerzlinderung und Entspannung angewendet. Mit der geburtsvorbereitenden Akupunktur soll die Chance auf eine leichte Eröffnungsphase gesteigert werden. Dadurch ist mit einer Verkürzung der Geburtsdauer zu rechnen. Etwa vier Wochen vor der Geburt wird die Schwangere nach einem festen Schema ein- bis zweimal pro Woche eine halbe Stunde akupunktiert. Die 'Geburtsreife' der Gebärmutter wird so gesteigert."

So lautet zumindest die Theorie, die man sich in diversen Büchern anlesen kann. Wie darin befohlen, nehme ich seit Anfang Juli an diesen Akupunktursitzungen teil. Selbige werden durch meine Gynäkologin des Vertrauens durchgeführt. Mein Anvertrauter versucht mir seitdem einzureden, dass diese Behandlungsmethode einen reinen Placebo-Effekt erzielen würde. Unumstritten ist allerdings aus medizinischer Sicht, dass das Stechen mit Nadeln wirksam gegen Schmerzen ist.

Und somit glaube ich nicht nur an die Deutsche Bank sondern auch an die Akupunktur.

Montag, 10. Juli 2006

Pre-Babying

Am Wochenende des WM-Endspiels begaben wir uns in das beschauliche Obershagen, unweit von Hannover. Hier findet einmal jährlich ein gemütliches Sit-in-Trainingscamp für geplagte Großstädter statt.

Normalerweise gibt man sich hier der Muße hin, gelegentlich jedoch unterbrochen durch Lagerfeuer, Grillerei und lauter Gitarrenmusik. Dem Alkohol wird durchaus auch in unregelmäßigen Abständen zugesprochen.

Im Sinne der Philosophie "Früh übt sich, wer ein guter Camper werden will" hat der Sohn einer Freundin, Felix, den Ablauf etwas durcheinander gewirbelt und den Aufzuchtinstinkt bei verschiedenen Camp-Besuchern angeheizt. Nachfolgende Bilder dürften das eindrucksvoll belegen.





Donnerstag, 6. Juli 2006

Muddi und Vaddi on tour

Wir, Muddi und Vaddi, werden in unregelmäßigen Abständen über unsere Erfahrungen und Erlebnisse bei der Platzierung eines neuen Erdenbürgers berichten.

Sofern es Georgie Bush und Mahmud Ahmadinedschad zulassen, wird dieser Blog ab Ende Juli 2006 mit realen Erdenbürgerstories gefüllt. Bis dahin muss der geneigte Leser noch Vorlieb nehmen mit theorielastigen Berichten über Hechelkurse, Akupunktur-Sitzungen und gut gemeinten Vorschlägen praxiserprobter Nachbarn etc.