Montag, 28. August 2006

U3

Die U 3 findet in der 4. bis 6. Lebenswoche statt und stellt eine erweiterte Basisuntersuchung dar. Selbiger Termin stand heute bei unserem Kinderarzt an.

Die Hüfte wird nochmals mittels eines "hüftsonographischen Screenings" untersucht. Somit lassen sich angeborene Fehlstellungen rechtzeitig erkennen.

Von Interesse für den Arzt ist außerdem ungewöhliches Schreien des Kurzen oder ungewöhnlicher Stuhlgang, der ggf. auf Probleme des Stoffwechsels und der Verdauung hinweist.

Nach der Thematisierung des Zweitgenannten und diesbezüglicher detaillierter Schilderung kam der Arzt zu der Erkenntnis, dass auch Erwachsene gelegentlich in ähnliche Problemsituationen kommen könnten.

Ich konnte nicht widersprechen und verließ die Praxis mit neuen Lebenserfahrungen.

Sonntag, 27. August 2006

Hochzeit

Nach 3 Wochen der Planetenzugehörigkeit war es an der Zeit, den Dicken auch mit Ritualen oder Zeremonien vertraut zu machen, die zu einer gepflegten Eheschließung dazugehören.

So folgten wir der Einladung unserer Freundin Melanie und Ihres Anvertrauten Michael, die gestern ihre lebenspartnerschaftliche Gemeinschaft auch kirchlich legalisiert haben.

Bis auf einen kurzen Aufenthalt im "Stillzimmer" am Ort der Feierlichkeit verschlief Tom allerdings die wirklich tolle Feier, so dass wir die Konfrontation mit Hochzeitszeremonien die nächsten Jahre definitiv noch einmal vertiefen müssen.



Mittwoch, 23. August 2006

Oelkrankenkasse

Nachdem ein neuer Erdenbürger das Licht dieser Welt erblickt hat, beginnt die bürokratische Maschinerie ohne Unterlass zu laufen.

Glücklicherweise ist bereits ein eigener Projektordner angelegt, der den Wust an Korrespondenzen in eine überschaubare Ordnung überführt. Ein Register ausschließlich für Krankenkassenanschreiben ist entsprechend zugeordnet.

Hierzu erreichte uns heute eine Mutterschaftsgeld-Korrespondenz, die mit einem modischen Babysöckchenpaar bestückt war.

Diese Geste der Ölkrankenkasse hat uns dazu veranlasst, aus Dankbarkeit die nächste Kündigung erst nach Vollendung der Volljährigkeit des Dicken zu verfassen, auch wenn unsere Ulla S. demnächst den Krankenkassenbeitrag auf geschmeidige 34 Prozent hochdiskutiert hat.

Montag, 21. August 2006

Badetag

Sofern der Nabel verheilt ist, steht dem ersten Badetag nichts mehr im Wege. Ein diesbezüglicher Badebefehl erging somit heute durch unsere Hebamme.

Nach umfangreicher Internet-Recherche ist zu resümieren, dass die Babybaderei als eigene Wissenschaft angesehen wird, was sich insbesondere in den nachfolgenden Themen widerspiegelt:

- Häufigkeit des BadesBadezeitpunkt
- Wanne oder Badeeimer
- Wasser- und ZimmertemperaturReinigung des Babys vor dem Baden
- Wie halte ich mein Baby richtig?

Wir meinen, zumindest dem ersten Bild entnehmen zu können, dass es sich bei Tom nicht um einen Bademuffel handelt. Daher sind auch die Badeempfehlungen nicht zwingend ernst zu nehmen. Der nicht mehr ganz so Schlanke wird somit zukünftig ohne Umschweife ins Wasser geworfen, wenn er es uns signalisiert.



Donnerstag, 17. August 2006

Wachhund

Der Briard ist ein rustikaler, gut proportionierter langhaariger Hirtenhund mit lebhaftem und aufgewecktem Charakter.

Diese Eigenschaften scheinen ideal, um Pepper, den Hund unserer (Schwipp)-Schwägerin, als Wachhund für den Tiga zu engagieren.

Wir werden dann demnächst die beiden mal miteinander bekannt machen.

Dienstag, 15. August 2006

Stockgang

Nordic Walking ist eine Ausdauersportart, bei der schnelles Gehen durch den Einsatz von zwei Stöcken im Rhythmus der Schritte unterstützt wird. So lautet die Theorie.

Meiner Ansicht nach steckt dahinter jedoch eine militante Rentnerorganisation, die die Welt oder zumindest den Misburger Wald unter allen Umständen erobern will.

Zu diesem Zwecke sind alle Mittel recht, die dazu geeignet sind, sich den Weg durch jeglichen Widerstand zu bahnen.

Auch vor einem Kinderwagen und dem jungen Vater wird nicht Halt gemacht.


Sonntag, 13. August 2006

Biomuell

Vor dem Hintergrund der zu erwartenden Biomüll-Produktion haben wir zeitnah zum Projektbeginn einen Windel-Eimer erworben, der elegant neben der Wickelkommode platziert ist. Somit kann ohne Umschweife die nicht mehr gebrauchsfähige Windel schnell entsorgt werden.

Nichtsdestotrotz scheint die Müllproduktion insgesamt Überhand zu nehmen, so dass seitens des Familienvorstands angedacht ist, über den Zweckverband Abfallwirtschaft Region Hannover eine zweite Restmülltonne zu beziehen.

Wir warten die weitere Entwicklung ab und werden die strategische Entscheidung dann treffen.

Samstag, 12. August 2006

Sechsmarkneunzig

Wir sind bestrebt, unseren Sohn konsequent an die Fankultur von Hannover 96 heranzuführen.

Um ihn gar nicht erst auf dumme Gedanken in Bezug auf bajuwarische Großvereine oder auf "Teams in verbotenen Städten" kommen zu lassen, ist auch das Fanoutfit mit Sorgfalt auszuwählen. Hierfür bietet die Baby-Fashion-Kollektion aus der Merchandising-Fraktion des favorisierten Vereins zahlreiche Möglichkeiten.

Freitag, 11. August 2006

Vaterschaftstest

Unsere zweitfrechste Nichte behaupet, ich sollte einen Vaterschaftstest durchführen lassen, da das Volumen meiner Haare nicht mit dem von Tom übereinstimmte.

Als Beweis der korrekten Vaterschaft führe ich die Größe der Füße an, die definitiv auf meine Erbanlagen hinweisen.

Donnerstag, 10. August 2006

Ritual-Schnickschnack

Die für die Nährstoff- und Sauerstoffversorgung des Babys im Mutterleib wichtige Nabelschnur wird nach der Geburt nicht mehr benötigt und abgeklemmt.

Der verbleibende Nabelschnurrest trocknet langsam ein und fällt im Allgemeinen um den 10. Lebenstag von selbst ab. Dieses vollzog sich heute fast genau eine Woche nach dem Geburtstermin.

Wir werden diesen Nabelschnurrest einbalsamieren und im Wohnzimmer einen würdigen Platz zuordnen.

Babys Traum

Mit einem Spickzettel und den klaren Anweisungen meiner Anvertrauten bewaffnet, machte ich mich heute Morgen auf dem Weg zum Drogeriediscounter meines Vertrauens.

Waren bisher Artikel wie Deo, Mulitvitamintabletten oder Zahnpasta Ziel meiner Kaufbegierde, erstreckte sich diesmal erstmalig der Kaufbefehl auf die "Babydream"-Produktlinie.

Babylöffel und Trinkflasche waren schnell eingefangen. Umgeben von zahlreichen Hausfrauen und Müttern, versuchte ich, mir nichts anmerken zu lassen und unauffällig nach den Premium Windeln zu recherchieren. Dabei stellte ich fest, dass diese Produktlinie sehr tief zu sein scheint, so dass sich die dann aber von Erfolg gekrönte Suche etwas in die Länge zog.

Es lebe Dirk R. und die tiefe Produktlinie.

Mittwoch, 9. August 2006

Mobile Milchtankstelle

Da die Saugerei des Schlanken sich als noch schwierig gestaltet, muss eine elektrische Milchpumpe herhalten. Selbige kommt alle vier Stunden zum Einsatz und soll die Muttermilchproduktion anregen.

Laut Produktbeschreibung lässt sich "die geräuscharme elektrische Intervallbrustpumpe mit einem Spezialkabel über den Zigarettenanzünder sogar im Auto betreiben."

Morgen lasse ich mich durch meinen Anvertrauten in der Gegend rumchauffieren, um mobil abzupumpen. Die Digicam liegt dann bereit, um die irren Blicke der verwirrten Vorbeifahrenden einzufangen.

Montag, 7. August 2006

Tapetenwechsel

Nach der Bewährungsprobe gestern im High-End-Boliden wartete heute die nächste Herausforderung auf Tom in Form einer Babyschale, die schändlicherweise im Auto auch noch gegen die Fahrtrichtung angebracht wird.

Nach kurzer Gegenwehr war der Bann gebrochen und auch der Transfer vom Krankenhaus in das neue Heim abgefrühstückt.



Sonntag, 6. August 2006

High-End-Bolide

Das Henriettenstift bietet im Umkreis ein nettes Ambiente, das ideal dafür scheint, den Tiga kurz auszuführen und die junge Mutter für einige Zeit zu entlasten.

Hierfür stellt die Neugeborenenstation eine Flotte an Kinderwagen zur Verfügung. Mit einem der High-End-Boliden augestattet, begab ich mich auf die Reise rum um das Krankenhaus. Wie vermutet, ersuchten einige Flanierende um einen kurzen Einblick in den Kinderwagen. Die relevanten Stammdaten waren schnell erzählt.

Am auffälligsten war der Damenbart einer älteren Dame ("Alles Gute für Ihre Familie."), der stark an das Profil Reinhold Messners erinnerte.

Tom vermittelte während der gesamten Fahrt einen ausgeglichenen Eindruck, woraus ich schlussfolgern muss, dass er eine hohe Mobilitätsbereitschaft mitbringt und somit den nächsten Urlauben nichts im Wege steht.



Samstag, 5. August 2006

U2

Heute fand die zweite Vorsorgeuntersuchung, die so genannte Neugeborenen-Basisuntersuchung, statt.

Hierbei werden Organe, Geschlechtsteile, Haut und Gelenke unter die Lupe genommen. Die Ärztin hat ebenfalls Reflexe und mit einem speziellen Griff die Funktionstüchtigkeit des Hüftgelenks kontrolliert.

Prophylaxemaßnahmen wie die Gabe von Vitamin D oder Fluorid, Impfungen sowie Schlaf- und Trinkverhalten und die Verdauung sind ebenso Bestandteil des Gesprächs.

Um ggf. Stoffwechselstörungen frühzeitig zu erkenn, wird etwas Blut entnommen.

Bleibt festzuhalten, dass der Arsch an der richtigen Stelle sitzt, so dass alles weltbestens ist.

Baby-Quartett

"Estadio da Luz in Lissabon, Fassungsvermögen 77.800 gegen Stade Velodrome in Marseille, Fassungsvermögen 60.200." Wieder gewonnen gegen meine Anvertraute beim 11-Freunde-Stadion-Quartett. So ähnlich muss es sich vor 2 Monaten zugetragen haben.

Annähernd die gleiche Situation spielte sich heute Nachmittag auf der Neugeborenenstation ab. Spielgegner waren jedoch mit dem Baby-Aquarium flanierende Mütter und Väter. "Meiner hat Kopfumfang 33, Deiner nur 31, klarer Sieg."

Mit den Daten des Tigas haben wir gute Chancen, uns im Mittelfeld dieses Wettbewerbs zu etablieren.

Freitag, 4. August 2006

Wachstumsschub

Die Größen- und Gewichts-Kennzeichnung am Aquarium ist als nicht mehr aktuell zu bezeichnen, da sich ein eindeutiger Wachstumsschub zeigt. Möglicherweise sind hierfür die zahlreichen Stillübungen verantwortlich, die den Körper des Tigas auch zu strecken scheinen.

Donnerstag, 3. August 2006

Scarlett Denise


Das Leben hat einen ausgegeben.

Scarlett Denise heißt Tom, wiegt 3180 Gramm und ist 52 Zentimeter groß.

Zwischen Eintreffen im Krankenhaus und dem Geburtstermin lagen 39 Minuten. Offensichtlich hatte die indische Küche vom gestrigen Tag ihre Wirkung nicht verfehlt.





Mittwoch, 2. August 2006

Murgh Buna

Es ist bekannt, dass nur ein verschwindend geringer Prozentsatz der Kinder am errechneten Geburtstermin zur Welt kommen. Trotzdem tendiert die Motivation, diesen Termin noch weiter hinauszuzögern, gegen null.

Da kam der Anruf meiner Hebamme gerade recht. Hauptinhalt des Gesprächs waren Instumente und Hilfsmittel, die Prozedur zu verkürzen. Neben den bekannten Instumenten beschloss ich, die Nahrungsaufnahme in Richtung indischer Küche zu forcieren.

Mein Anvertrauter war schnell überzeugt, so dass ein indisches Restaurant in südlichen Gefilden Hannovers unseren Zuschlag erhielt.

An der Wand des besagten Restaurants hing eine ältere Restaurantkritik mit der Schlagzeile "Was Curry alles kann." So hoffen wir denn, dass sich das Leistungsspektrum der indischen Küche auch auf die Geburtsforcierung erstreckt.